Um 1980 gründen Manfred Schweigkofler (vocals), Manfred Kaufmann (keyboards), Christoph Senoner (guitar),
Michael Seberich (bass), Arthur Frei (guitar) und Egon Wanker (drums) die Gruppe mad puppet.
Die Bezeichnung verweist auf die ursprüngliche Vorliebe der Band, sich an mythologischen und literarischen Stoffen
zu inspirieren und ihre Songs bei Auftritten in "theatralischer" Form darzubieten
(Songs: the masque of the red death, Icarus, sowie das Konzeptalbum
king laurin and his rosegarden). Der Stoffwahl entsprechend setzen mad puppet
klassische Instrumente ein (Cello, Cembalo, Flöte) und arrangieren komplexe Songstrukturen, welche die Gruppe in die Nähe des "progressiv rock" rücken.
Wenige Konzerte genügen, um das lokale Interesse der damals gärenden Jugendszene auf die Musik von mad puppet zu lenken. Dank finanzieller Unterstützung eines Fans erhält die Gruppe bereits 1981 die Möglichkeit, einen Tonträger einzuspielen. Einen Sommer lang feilen mad puppet an den Songs, die eingespielt werden sollen, doch wenige Tage vor Beginn der Studioaufnahmen verliert die Gruppe ihren talentierten Schlagzeuger auf tragische Weise.
Für die Studioaufnahmen springt Mauro Rossi als Schlagzeuger in die Bresche, das Album "masque" kann im Frühjahr 1982 veröffentlicht werden und wird - ebenso wie die anschließende Konzertreihe - ein Erfolg.
mad puppet versucht nun vermehrt, außerhalb der Provinz Fuß zu fassen, kann verschiedene Auftritte und Kontakte im Ausland (München, Wien, Innsbruck) verbuchen, der große Schritt gelingt jedoch nicht. Mit Blickrichtung auf den internationalen Markt lotet mad puppet neue musikalische Wege aus, die von deutschsprachigen "Minimalsongs" bis zu discotauglichen 3-Minutensongs reichen. Insbesondere dem Song "Nix los" werden noch heute Hitqualitäten zugeschrieben.
Mitte der 80-er Jahre driften die Interessen der Bandmitglieder teilweise auseinander, es kommt zu Umbesetzungen, Bassist Michael Seberich und Arthur Frei verlassen die Band. Thomas Pichler stößt als Bassist zur Gruppe, mehrere Schlagzeuger wechseln sich ab. Mit Günther Falser finden mad puppet wieder eine feste Besetzung und die Energie, das in dem Jahrzehnt nach masque zusammengetragene Songmaterial im Studio einzuspielen.
Das Ergebnis ist die CD not only mad, deutlich am Sound und Markt der 80-er Jahre orientiert. Die für mad puppet typischen komplexen Songstrukturen bleiben jedoch unverkennbar. Trotz gut besuchter Konzerttournee und allgemeiner Anerkennung bewegt sich mad puppet weiterhin im lokalen Rahmen.
Nach einem gelungenen Abstecher in die "Liederszene" (Konzertreihe und Aufnahme von 2 Songs auf dem Sampler) besinnen sich
mad puppet (am Schlagzeug mittlerweile Georg Lang) wieder auf ihre Wurzeln und veröffentlichen im Jahre 1994 das Konzeptalbum
"king laurin and his rose garden", welches an den musikalischen Stil von masque anknüpft.
In einem denkwürdigen Konzert vor der historischen Kulisse von Schloß Siegmundskron wird das Album vor rund 1000 Zuhörern vorgestellt.
Das Interesse an mad puppet scheint ungebrochen, ein Produzent aus Deutschland legt das Album "masque" als CD neu auf,
eine Konzertreihe im Carambolage wird live mitgeschnitten, es erscheint ein Tonträger, der zugleich einen "best of" - Querschnitt über 2 Jahrzehnte darstellt.
Im Jahr 2000 verlässt Manfred Schweigkofler die Gruppe aus beruflichen Gründen, auch Georg Lang steigt aus. Ihre Nachfolger Michael Gadner (vocals) und Bernd Andergassen (drums) sorgen für einen neuen Kreativitätsschub. Annalisa Pasqualotto, die bereits beim Album "king laurin" für die weiblichen Stimmparts sorgte, ist ebenfalls am Entwurf neuer Songs beteiligt.
Am 02.02.02 erscheint das Album "cube", aufgenommen in Eigenregie im Probelokal.
Die Abmischung übernimmt Ur-Puppet Michael Seberich. Zur Premiere kann mad puppet das Neue Bozner Stadttheater füllen, eine Einladung zur "Tim Tour" führt 2003 zu einem Auftritt in Triest. Das lokale Fernsehen sendet einen 20-Minuten Bericht über mad puppet.
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